DAS Herzogtum Luxemburg
Das Herzogtum Luxemburg - damals mit dem etwa dreifachem seiner heutigen Fläche - war im 14. bis Mitte des 15. Jahrhunderts ein starkes und einflussreiches Mitglied des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation und stellte mehrere deutsche Kaiser: Heinrich VII., Karl IV., sowie Sigismund neben weiteren Könige (z.B. Johann der Blinde). Dem erstgenannten Luxemburger Kaiser ist eine Straße (rue Henri VII) auf Limpertsberg gewidmet, die in die Avenue Victor Hugo mündet und dort die vorliegende Immobilie umschließt.
Das Großherzogtum Luxemburg
Mit dem Wiener Kongress 1815 wurde Luxemburg erstmals formal als unabhängig erklärt und zum Großherzogtum ernannt. Gleichzeitig verlor es eine große Fläche seines Gebietes (Bitburger Land in der Eifel) an Preußen und wurde Privatbesitz des niederländischen Königs, der die Kontrolle über das kleine Land übernahm. Schlussendlich wurde Luxemburg Mitglied des deutschen Bundes und Luxemburg-Stadt zur Bundesfestung mit preußischer Garnison.
Nach dem Aufstand der belgischen (und insbesondere auch der luxemburgisch-wallonischen) Gebiete gegen die niederländische Vorherrschaft 1830 verlor das Großherzogtum durch die Londoner Konferenz seine westlich gelegenen, überwiegend französischsprachigen Gebiete rund um Arlon und Bastogne, was mehr als die Hälfte seiner damaligen Fläche ausmachte.
Übrig blieb das germanophone Gebiet Luxemburgs in seiner heutigen geographischen Ausdehnung, das 1842 in den deutschen Zollverein aufgenommen wurde. In gewisser Weise kann man diesen Zollverein als primitiven Vorläufer der europäischen Union ansehen. Zumindest blühte Luxemburg durch den neuen Zugang zu Kapital, Märkten und Arbeitskräften in den Folgejahren wirtschaftlich und industriell auf.
Die Luxemburg - Krise
Mit dem Sieg Preussens über Österreich(-Bayern) 1866 und dem Zerfall des Deutschen Bundes geriet Luxemburg in den Fokus französischer Expansionsgelüste von Napoleon III. Preussens Ministerpräsident Bismarck war in Geheimverhandlungen dazu bereit, Luxemburg zu "opfern" um seine deutschen Einheitsbestrebungen zu verwirklichen und die Franzosen diesbezüglich zu besänftigen.
Allerdings haben weder Bismarck noch Napoleon III. damit gerechnet, dass die Luxemburger Statthalter das Geheimdokument veröffentlichen und damit einen Aufschreih in der Luxemburger, als auch in der deutschen Bevölkerung verursachen würden. Auf Grund des politischen Drucks musste Bismarck einlenken und von seinem Vertrag mit Frankreich Abstand nehmen.
In der nachfolgenden Londoner Konferenz beschlossen fünf europäische Großmächte 1867, dass Luxemburg künftig unabhängig und neutral bleiben sollte. Zudem wurde festgelegt, dass die starke Bundesfestung in Luxemburg -Stadt geschleift und die preußischen Garnisonstruppen dort abziehen sollten. Durch geschickte Verhandlung konnte Luxemburg bewirken, dass das kleine Land im deutschen Zollverein blieb.